Beschäftigte der HIL GmbH treten vor der Zentrale, am 7. Mai in Bonn, in den Warnstreik

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert einen Tarifvertrag für die mehr als 2.600 Beschäftigten der HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL). Die Tarifverhandlungen ziehen sich seit Frühjahr 2023 hin. Am 7. Mai wollen etwa 200 Beschäftigte der HIL ihrer Forderung in einem Warnstreik Nachdruck verleihen und vor der HIL-Zentrale in Bonn demonstrieren.

„Wir fordern einen Tarifvertrag für die HIL, der Themen wie Arbeitszeit, betriebliche Altersversorgung und ein faires und transparentes Entgeltsystem regelt“ erläutert Markus Stratmann, zuständiger ver.di-Sekretär in Bonn. „Die Arbeitgeberseite signalisiert einerseits Verhandlungsbereitschaft, kann sich aber nach einem Jahr Verhandlungen nicht einmal auf Eckpunkte festlegen“ kritisiert Stratmann. Bei den Beschäftigten sei das Maß jetzt voll. An verschiedenen Standorten treten sie heute in den Streik. „Wir erwarten Beschäftigte aus den HIL-Werken in St. Wendel (Saarland) und Darmstadt“, so Stratmann. Auch an anderen Standorten werde die Arbeit niedergelegt. Stratmann bemängelte auch die mangelnde Konsequenz der Bundesregierung: „Die Bundesregierung hat sich Tariftreue auf die Fahnen geschrieben, bei ihrer Tochter HIL liefert sie aber nicht“.

Die HIL ist ein 100prozentiges Bundesunternehmen, das allein für die Bundeswehr tätig ist und Instandhaltungsaufgaben für schwere Fahrzeuge des Heeres leistet. Sie hat neben der Zentrale in Bonn über 60 Betriebe, darunter drei große Werke in St. Wendel, Doberlug-Kirchhain und Darmstadt. Seit Gründung der HIL ist das Unternehmen tariflos. Die ver.di-Forderung nach einem Tarifvertrag war jahrelang aus politischen Gründen vom Bundesverteidigungsministerium blockiert worden.

Der Warnstreik wird vor dem Haupteingang der HIL GmbH (Zentrale) in der Josef-Wirmer-Straße 2, 53123 Bonn, stattfinden von 9:00 Uhr – 12:00 Uhr.