Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in NRW und die Arbeitgeberverbände VSL NRW, VVWL und der Verband für das Verkehrs- und Transportgewerbe im Bergischen Land sind am vergangenen Dienstag (19.03.2024) auch in dritter Verhandlungsrunde ergebnislos auseinandergegangen. ver.di ruft nun erneut Beschäftigte der Branche zu Streiks auf, um vor dem kommenden Verhandlungstermin (27.03.2024) noch einmal ein klares Signal zu senden. Die Warnstreiks sind gestern Abend bei t-log in Hamm, Oberhausen und Frechen angelaufen und werden in den nächsten Tagen auf weitere Betriebe ausgeweitet.
Nach den bisherigen Verhandlungsrunden zum Manteltarifvertrag, bei denen es wiederholt nur eine kleine Verbesserung beim Angebot der Arbeitgeber gab, ging es nun erstmalig auch um die Erhöhung der Löhne und Gehälter der rund 178.000 Beschäftigten der Branche. ver.di fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 400 Euro, bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
„Die Arbeitgeber haben uns ein Angebot vorgelegt, über das wir nur den Kopf schütteln können. Es signalisiert keinerlei Bereitschaft, die realen, inflationsbedingten Einkommensverluste der Beschäftigten anzuerkennen und auszugleichen“, betont NRW-Verhandlungsführer Thomas Großstück. Der enorme Inflationsanstieg sei in der vergangenen Tarifrunde nicht vorhersehbar gewesen. Die Ende 2021 vereinbarten Lohnerhöhungen hätten die inflationsbedingten Nachteile der Kolleginnen und Kollegen deshalb nicht annähernd ausgleichen können, so der Gewerkschafter. „Das bestehende Inflationsrisiko können die Beschäftigten nicht wieder allein tragen. Ganz zu schweigen von dem weiterhin monatlich spürbar fehlenden Geld der vergangenen zwei Jahre.“
Am kommenden Mittwoch werden die Verhandlungen fortgesetzt. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeber endlich konstruktiv mit uns über unsere Forderungen verhandeln! Der einseitige Versuch eines Diktats, gleich zu Beginn der Verhandlungstermine ein unannehmbares Angebot vorzulegen, muss aufhören“, so Großstück.
Die ver.di-Mantelforderung umfasst:
Betroffen von der Tarifrunde sind u.a. Beschäftigte von Hermes, Offergeld, trans-o-flex, DPD, UPS, Schenker Deutschland, FedEx, Kühne und Nagel, Bönders Spedition und Talke Emmerich.